Eine Dissertation ist ein aufwendiges Projekt, das mit dem Einreichen der schriftlichen Arbeit nicht beendet ist. Ist die Doktorarbeit angenommen und benotet worden, musst du noch eine weitere Hürde nehmen. In einer mündlichen Prüfung musst du deine Doktorarbeit verteidigen. Das hört sich nach einer Herausforderung an, ist aber weniger schwierig als befürchtet. Mit einer guten Vorbereitung und Kenntnis der Abläufe bist du bestens gerüstet und kannst dem Termin gelassen entgegensehen. Wir erklären dir, was dabei auf dich zukommt.
Wie läuft die Verteidigung einer Dissertation ab?
Eine mündliche Prüfung gehört zum Ablauf – entsprechend nach den Auflagen des Prüfungsamts deiner Universität wirst du dabei deine Dissertation verteidigen. Auf den ersten Blick hört sich dies doch sehr nach einem Kreuzverhör an – zumal du nicht nur in deinem Hauptfach, sondern auch in den Nebenfächern deine Kenntnisse unter Beweis stellen musst. Tatsächlich ist eine Dissertationsverteidigung längst nicht so dramatisch und läuft in den folgenden Schritten ab.
- Nachdem die schriftliche Arbeit abgeliefert und als promotionswürdig erachtet wurde, muss ein Termin ausgemacht werden, der allen Beteiligten der Prüfungskommission passt. Ist ein Termin gefunden, wird dich das Prüfungsamt informieren.
- Festgelegt wird dabei auch die Form der Verteidigung. Die Prüfungsordnung kann unterschiedliche Verfahren vorsehen, neben der sehr geläufigen Disputation auch das sogenannte Rigorosum oder das Promotionskolloquium. Dies liegt im Ermessen der Hochschule oder der Fakultät – manchmal darf ein Prüfling auch mitbestimmen, wie die mündliche Prüfung gestaltet wird.
- Zum festgelegten Termin wirst du zunächst deine Forschung und Ergebnisse in einem Vortrag vorstellen – gern mit Unterstützung einer PowerPoint-Präsentation oder eines Thesenpapiers. Manche Hochschulen verlangen, dass solche Materialien vorab eingereicht werden.
- Danach stellst du dich den Fragen der Mitglieder der Prüfungskommission und musst dabei unter Beweis stellen, dass du über ein tiefgehendes Fachwissen verfügst und auf dieser Grundlage auch zu kritischen Anmerkungen zu deiner Promotionsschrift fundiert Stellung nehmen kannst.
Der zeitliche Rahmen einer Dissertationsverteidigung liegt zwischen 45 Minuten und zwei Stunden – abhängig von der gewählten Form. Die vergleichsweise beschränkte Zeit verlangt dir gute Vorbereitungen und prägnante Formulierungen ab. Nach beendeter Verteidigung wird sich das Prüfungskollegium zurückziehen und dich dann nach relativ kurzer Zeit informieren, ob du bestanden hast – und mit welcher Note.
Disputation: Die am häufigsten gewählte Form der mündlichen Doktorprüfung
Die weitaus häufigste Form der Verteidigung einer Doktorarbeit ist die sogenannte Disputation oder akademische Auseinandersetzung. Im verbalen „Gefecht“ mit den Prüfern belegst du deine umfassenden Kenntnisse des gewählten Themas und seiner Facetten – damit demonstrierst du unter anderem, dass du deine Forschung selbst durchgeführt und die Doktorarbeit in Eigenleistung verfasst hast.
Auch die Eignung für akademische Debatten ist ein Aspekt der Disputation – wenn du eine wissenschaftliche Karriere anstrebst, musst du dich nämlich in Zukunft häufiger den Fragen der Fachwelt stellen, etwa bei wichtigen Konferenzen, Buchpräsentationen oder Kooperationen. Da die Bewertung der mündlichen Prüfung in die Gesamtnote einfließt, solltest du dich gut auf deine Disputation vorbereiten. Zu verstehen, was die Disputation umfasst, ist natürlich eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg.
Was ist eine Disputation einer Doktorarbeit?
Die Disputation einer Dissertation besteht aus zwei Teilen:
💡 Zunächst hältst du einen Vortrag zum Thema deiner Doktorarbeit, der eine Länge von 20 bis 45 Minuten haben kann. Im Vortrag fasst du deine Forschung zusammen, stellst Ergebnisse, Ausblicke und Herausforderungen vor.
💡 Anschließend beantwortest du die Fragen des Prüfungskollegiums. Diese können teils allgemeiner gehalten sein, aber auch auf Aspekte eingehen, die du selbst für weniger wichtig hältst. Gerade solche Punkte bieten Prüfern einen Ansatz für knifflige Fragen!
Richtige Vorbereitung als Schlüssel einer wirkungsvollen Disputation
Um bei einer Disputation den gewünschten Eindruck zu hinterlassen und Prüfer zu überzeugen, ist eine eingehende Vorbereitung wichtig. Bei der Disputationsvorbereitung können erfahrene akademische Autoren von Academify helfen – sie geben deinen Materialien den letzten Schliff, kennen aber auch typische Fragen während der Disputation bzw. häufig verwendete Frage-Ansätze und geben dir Tipps, wie du dich darauf einstellst. Gern hinterfragen die Prüfer deine Kenntnisse mit Formulierungen wie den folgenden:
- Wieso ist das von Ihnen gewählte Thema relevant für den Fachbereich?
- Warum haben Sie Ihre Theorie so gewählt/formuliert?
- Was würden Sie als Kernpunkte Ihrer Forschung bezeichnen?
- In welcher Weise wird Ihre Forschung den Fachbereich voranbringen?
- Halten Sie Ihre Resultate für übertragbar auf vergleichbare Fälle?
- Können Sie näher eingehen auf … ?
Es wird natürlich dennoch Überraschungen geben, wenn es so weit ist – aber das Gefühl, gut vorbereitet zu sein, trägt auch psychologisch dazu bei, dass du dich fit fühlst für die Disputation.
Ablauf der Disputation
Zu den Vorteilen der Disputation als einer Form der mündlichen Prüfung zählt, dass der Ablauf recht straff und auch zeitlich überschaubar ist. So sieht bei einer Disputation der Ablauf folgendermaßen aus:
🔥 Zunächst findet eine kurze Begrüßung statt – manche der Teilnehmenden wirst du bereits kennen, andere stellen sich dir vor, falls nötig.
🔥 Je nachdem, ob die Disputation öffentlich oder nicht-öffentlich stattfindet, werden die Zuhörer im Saal oder Raum gebeten, sich achtsam und ruhig zu verhalten.
🔥 Danach beginnst du deinen Disputationsvortrag und hältst dabei die vorgesehene Zeit so genau wie möglich ein.
🔥 In einem anschließenden Wechselspiel von Fragen und Antworten gehen deine Prüfer mit vorbereiteten und spontanen Fragen deinen Forschungen auf den Grund.
🔥 Nach Abschluss der Prüfungszeit zieht sich das Gremium zurück – da die meisten Prüfer dich und deine Arbeitsweise bereits kennen, dauert dies nicht allzu lange. Nach einer halben Stunde oder Stunde erfährst du, wie du abgeschnitten hast.
Dieser Doktorarbeit-Verteidigung Ablauf kann variieren, insbesondere bei der Länge der zeitlichen Einheiten, die Schritte sind jedoch mehr oder weniger dieselben.
Tipps für die Ausarbeitung des Disputationsvortrags
Ein Disputationsvortrag deckt meist einen zeitlichen Rahmen von etwa zwanzig Minuten ab. Sieh deinen Vortrag als große Chance, die eigene Forschung und die Ergebnisse interessant zu präsentieren. Da eine mündliche Präsentation andere Möglichkeiten bietet als eine schriftliche Arbeit, ist es gut, diese zu kennen und zu nutzen, deshalb hier unsere Disputations-Tipps:
🤩 Bemühe dich um eine fesselnde Darstellung – beginne damit schon bei der Einleitung und der Erläuterung der Ausgangsproblematik. Versuche, das Thema so spannend wie ein Film-Script zu gestalten.
⭐ Verliere dich aus genau diesem Grund nicht im Kleinklein. Details und Methodik des Fachbereichs sind deinen Prüfern ja bestens vertraut. Konzentriere dich deshalb lieber auf deinen Alleinstellungsmerkmalen in Recherche und Resultaten.
👌 Weise auf den praktischen Nutzen hin, den dein Studienbereich und andere Forschende aus deiner Arbeit ziehen werden.
🌟 Illustriere wichtige Inhalte in der Disputations-Präsentation mithilfe von Grafiken, denn in einem mündlichen Vortrag kannst du nur begrenzt Zahlen und Daten unterbringen. Dabei kannst du zugleich zeigen, dass du das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden kannst.
Wie in der schriftlichen Arbeit verweist du auch beim Disputationsvortrag kurz auf Schwierigkeiten oder Hindernisse und verknüpfst dies am besten mit den Ansätzen, die sich hier für weitere Forschung bieten.
Rigorosum: Umfassende mündliche Prüfung
Ein Rigorosum ist eine sehr umfängliche Form der Doktorverteidigung. Es ist vor allem in den Geisteswissenschaften üblich, wo es auf weitgehende Fachkenntnisse ankommt. Beim Rigorosum verteidigst du deine Ergebnisse im Rahmen einer Disputation. Dies gilt dem Hauptfach, die beiden Nebenfächer werden ebenfalls mündlich geprüft.
Dazu bereitest du keine weiteren Präsentationen vor, sondern unterziehst dich einem Prüfungsgespräch mit dem jeweiligen Betreuer oder Seminarleiter und einem Beisitzer. Auch beim Rigorosum kann die Verteidigung der Doktorarbeit öffentlich stattfinden! Eine gute Vorbereitung benötigst du in diesem Fall für alle drei Fächer.
Promotionskolloquium: Ein Prüfungsgespräch statt einer Auseinandersetzung
Ein sogenanntes Promotionskolloquium ist die wissenschaftliche Debatte, an der Doktoranden und Betreuer teilnehmen. Dieser Austausch wird bereits während des Promotionsstudiums mehrfach angeboten und hat den Vorteil, wichtige und häufig unerwartete Impulse für die eigene Forschung zu liefern. Wenn du daran teilnimmst, bist du bereits eingestimmt auf den Ablauf, falls auch die mündliche Prüfung als Diskussionsrunde gestaltet wird.
Die elegante Form der Debatte, bei der du deine Doktorarbeit verteidigen kannst, ist mit dem Fachbegriff Kolloquium gut beschrieben. Sie setzt beachtliche sprachliche Fähigkeiten, gute Kenntnisse des Themas und Improvisationstalent voraus – umso mehr, wenn die Verteidigung der Doktorarbeit auf Englisch oder einer anderen Fremdsprache stattfinden soll.
Der Unterschied zwischen Disputation, Defensio und Rigorosum
Wenn es dir bevorsteht, deine Promotion verteidigen zu müssen, kann es durchaus sein, dass dich die Begriffe, die für die Verteidigung der Promotion verwendet werden, verwirren. Was ist was, und worauf kommt es bei deiner Promotions-Verteidigung an?
Was eine Disputation ist, haben wir bereits eingehend erläutert. Die häufigste Prüfungsform für Doktoranden wird in Österreich als Defensio bezeichnet – anderes Wort, ähnliche Abläufe.
Das Rigorosum heißt auf Lateinisch vollständig „examen rigorosum“ – gemeint ist damit eine strenge Prüfung, die neben der Disputation im Hauptfach zum Thema deiner Doktorarbeit auch die beiden Nebenfächer einschließt.
Verteidigung der Doktorarbeit in der Medizin
Eine besondere Herausforderung ist sicherlich, wenn Studierende ihre Doktorarbeit in der Medizin verteidigen. Das liegt allerdings eher an den stark schematisierten Abläufen und oft knappen zeitlichen Intervallen an gut besuchten Hochschulen. Da die Prüfer nicht nur inhaltliche, sondern auch methodische Kompetenzen prüfen und oft die Prüflinge nicht persönlich kennen, ist die Verteidigung der medizinischen Doktorarbeit nochmals schwieriger als in den Geisteswissenschaften.
Du kannst dir das Vorhaben erleichtern, wenn du deine Verteidigung der Doktorarbeit in der Medizin mit der PowerPoint-Präsentation untermauerst. Grafische Darstellungen und prägnante Kurztexte vermitteln deine Inhalte auf gekonnte Weise.
Tipps für eine erfolgreiche Verteidigung einer Doktorarbeit
Eins vorab – bei der Doktorarbeit Verteidigung durchfallen ist theoretisch möglich, kommt aber im wirklichen Leben kaum vor. Wenn du dir bei der Vorbereitung deiner Disputation oder anderer Formen deiner Verteidigung Hilfe bei einem der Experten von Academify holst, kannst du deine Kenntnisse und ihre „Verpackung“ optimieren. Es gibt drei Felder, denen du deine Aufmerksamkeit schenken solltest.
✅ Inhaltliche Vorbereitung
Lies deine Dissertation nochmals und ziehe eventuell neue Forschungen hinzu, die nach dem Einreichen der Doktorarbeit veröffentlicht wurden.
✅ Sprachliche Vorbereitung
Bemühe dich um akademische, prägnante und korrekte Formulierungen bei deiner Präsentation und deinem Vortrag und versuche, fesselnd und interessant zu klingen. Das kannst du vorab üben.
✅ Optische und mentale Vorbereitung
Wähle für den großen Tag angemessene Kleidung. Die Verteidigung der Doktorarbeit soll auch äußerlich einen guten Eindruck hinterlassen. Ordentliche, saubere Kleidung, die gepflegt, aber nicht overdressed wirkt, ist perfekt. Ruh dich in den Tagen vor der Prüfung ein wenig aus, achte auf genug Schlaf und denke positiv!
Geschenk für die Verteidigung einer Doktorarbeit dringend gesucht!
Unmittelbar nach der Disputation erfährst du, wie du abgeschnitten hast, und kannst dann die bestandene Verteidigung der Doktorarbeit feiern. Wenn es nicht dich selbst betrifft, sondern Freunde, Kollegen und Verwandte, ist dies die Gelegenheit, Glückwünsche zur Verteidigung der Doktorarbeit auszusprechen und vielleicht ein angemessenes Geschenk zu überreichen.
Da der Abschluss der Promotion einen bedeutenden Meilenstein im Leben der Kandidaten markiert, hast du viele Möglichkeiten. Was du schenkst, hängt davon ab, wie nah dir der oder die Beschenkte steht. Von einer Flasche Champagner über Schmuck, Bücher oder eine Wochenendreise ist die Auswahl der Möglichkeiten groß. Auch witzige, flippige und ausgefallene Geschenke haben ihre Berechtigung. Und solltest du einen Doktoranden kennen, der gerade in die Endrunde geht, kannst du ihm oder ihr vielleicht auch mit einem vorgezogenen Geschenk eine echte Freude machen – mit einem Guthaben oder Geldgeschenk für die Unterstützung durch Academify!